Autorin: Leandra MoorTitel: Irmas EnkelReihe: neinGenre: Historischer Roman, Familien-SagaVerlag: tredition, [19.08.2019]Kindle-Edition: ASIN: B07WRMLSPL, 489 Seitengelesen auf dem Kindle Paperwhiteauch im HC- und TB-Format erschienenmein Dank für dieses Leseexemplar geht an die Autorin ♥klick zu Amazon.deklick zu Thalia.de
Inhaltsangabe (Amazon):
Als Anni 1946 zum zweiten Mal vor den Traualtar tritt, schließt sie mit ihrem Leben ab. Die vergangenen Jahre haben ihr die Familie geraubt, das Hoffen hat sie verlernt. Ihr einziger Anker ist das Versprechen einer Wahrsagerin, was sie zwingt, diesen Kerl aus dem Nachbardorf zu ertragen. Egal zu welchem Preis.
Auf der Suche nach Lücken in ihrer Familienbiografie trug die Autorin berührende Lebensepisoden zusammen. Der Kern jeder Geschichte war das Dilemma des Schweigens und dessen Weitergabe an die nächste Generation.
Die Geschichte von Irmas Enkeln versinnbildlicht das Empfinden jener Zeit. Hätten sie sich den Gegebenheiten der Jahrzehnte, in die sie hineingeboren wurden, entziehen können?
Meine Meinung:
Jede Zeit hat ihre Besonderheiten, jede Generation wächst anders als die vorige auf, hat andere Vorstellungen und Wertungen. Die Autorin schildert hier eine Familiengeschichte mehrerer Generationen, wie Zeit, Umstände und Entbehrungen die Menschen prägen und illustriert eine Zeit, in die auch ich hineingeboren wurde.
Mein Interesse, die beiden Weltkriege betreffend, hält sich in Grenzen. Das mag zum einen daran liegen, dass ich selbst keinen Krieg miterlebt habe und wahrscheinlich auch daran, dass ich ein positiv denkender Mensch bin, der immer die Sonnenseite jeder Sache sieht und die Schattenseite möglichst auszublenden versucht. Schilderungen von Kriegen ziehen mich runter, und da wir noch immer im Frieden leben, möchte ich mich nicht zu intensiv damit befassen. Daher kam ich nicht so leicht in das Buch hinein, denn knapp die erste Hälfte handelt von der Zeit während der beiden Kriege. Selbst die beiden Frauen Irma und Helene, die während dieser Zeit versuchen, stark zu sein und die Familie zusammenzuhalten, kommen mit den Schrecknissen nicht so ohne Weiteres klar und treffen Entscheidungen, die endgültig sind.
Mich hat vor allem die Zeit nach dem 2. Weltkrieg interessiert, als Deutschland zwischen den Alliierten aufgeteilt wurde und im Osten Deutschlands die Menschen ein weiteres Mal zu Entscheidungen gezwungen und bei Nichtbefolgung hart bestraft wurden; so hilft dieses Buch mir dabei, zu begreifen und zu verstehen, was auch ich selbst erlebt habe. Denn Demokratie ist etwas anderes.
Ein interessantes Thema in Romanform gebracht, verständlich geschrieben, aufrüttelnd und fesselnd. Ich kann das Buch gerade jenen empfehlen, die sich für die DDR als solche interessieren, für die Idee dahinter und die Umsetzung, für die Menschen, die eine eigene Meinung haben und sich nicht länger bevormunden lassen. Zusammenfassend formuliere ich nun die Frage: Wie sollte ich als Regierung mein Volk auf keinen Fall behandeln? – Das Buch klärt auf.
Ich gebe 08/10 Punkte und danke herzlich der Autorin für das Leseexemplar.