Im Brunnen der Manuskripte  - Jasper Fforde, Joachim Stern

Jasper Fforde
Im Brunnen der Manuskripte
Thursday Next (3)
Übersetzer: Joachim Stern
Fantasy
Deutscher Taschenbuch Verlag 2011
TB, 413 Seiten, 9,95 €
Kindle-Edition: 7,99 €
ASIN: B005AEPA9M
gelesen auf dem Kindle Paperwhite

 

Bewertung: 

 

Inhaltsangabe (Amazon):

Die Welt der Literatur gegen alle möglichen Missetäter zu verteidigen, ist eine ehrenvolle, aber auch nervenaufreibende Aufgabe. Wen wundert es also, dass Thursday Next sich zu ihrem Mutterschaftsurlaub in die tiefsten Tiefen des Brunnens der Manuskripte zurückzieht. Genauer gesagt auf ein gemütliches Flug-Hausboot in einem drittklassigen, unlesbaren Krimi, der wahrscheinlich nie veröffentlicht wird. Aber das Leben hier ist nicht ungefährlich: Gleich am ersten Tag steht Thursday Next einer wilden Meute von Grammasiten gegenüber, Big Martin scheint sie vernaschen zu wollen und eine gruppentherapeutische Sitzung zur Verminderung der Wut in Wuthering Heights wird ihr fast zum Verhängnis. - Erneut gelingt es Jasper Fforde, in einer kühnen Mischung von Spott und heißer Verehrung die Welt der Literatur auf gänzlich ungewohnte Weise in Szene zu setzen.

Meine Meinung:

 

Ich gebe zu, Jasper Fforde hat mich. Er hat mich überzeugt, gezogen, gewonnen und eingenommen, denn mich lässt Thursday Next nicht mehr los. Ffordes Konzept und Vorstellungskraft lässt sich vielleicht noch mit denen Terry Pratchetts vergleichen, sonst aber wohl mit nichts. Es zeugt von viel Fantasy und Können, eine solche Welt zu erschaffen, sei es nun eine Scheibenwelt wie bei Pratchett oder die der Bücher wie hier. So viel Komplexität und ineinander verwobene von der Realität losgelöste Attribute, der helle Wahnsinn!

 

Im gerade gelesenen dritten Buch geschieht viel. Wir erinnern uns, dass Thursday Nexts Ehemann Landen Park Lane im zweiten Buch genichtet wurde, und sie versuchen will, ihn zurück zu holen. Doch zunächst erst einmal muss sie ihr gemeinsames Kind unbeschadet zur Welt bringen. Um in Sicherheit zu sein, verbringt sie die Zeit der Schwangerschaft im Brunnen der Manuskripte durch das Figuren-Austausch-Programm. Doch Sicherheit ist relativ, und so kann sie von Glück sagen, dass Großmutter Next zu Hilfe eilt, denn Aornis, Hades’ Schwester, ein Mnemonomorph, sucht sie in ihren Träumen heim und löscht ihr Gedächtnis Stück für Stück aus.

 

Doch auch das ist noch nicht alles, denn in der Buchwelt geht es turbulent zu. Ein neues Betriebssystem soll eingeführt werden, namens Ultra-Wordᵀᴹ. Doch irgendetwas ist da faul, und als dann auch noch Miss Havisham ermordet wird, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu.

 

Ffords Stil ist humorvoll, gestochen tiefsinnig und in der ersten Person als Thursday Next geschrieben.

 

Zitate:

“Bücher”, sagte Snell lächelnd, “sind eine Art Zauberei.”
Pos. 808

 

“Die einzigen Grenzen sind die der menschlichen Vorstellungskraft…”
Pos 4265

 

Warnung: Der Autor hat bei der Arbeit an diesem Buch möglicherweise Nüsse gegessen.
Pos 5963

Nur die Rückblenden zum Krimkrieg haben mich wieder gestört. Vor allem, weil sie mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben. Dieses Element ist austauschbar.

 

Ich gebe 09/10 Punkte und freue mich auf Band 4 der Reihe.

 

Quelle: http://sunsys-blog.blogspot.de/2014/05/gelesen-im-brunnen-der-manuskripte.html